Hauptinhalt

News

News | 15.07.2011 | 10:40

Projekt "H.P.P.P." - Ankündigung

EIN NEUES FORSCHUNGSPROJEKT MIT ÖSTERREICH

Forschung, industrielles Knowhow, Wettbewerbsfähigkeit, Certottica …. das hängt alles sehr eng zusammen. Unter diesem Motto eröffnet das in Longarone (Italien) ansässige Institut der Industrie neue Möglichkeiten, und zwar mit dem neuen Forschungsprojekt: ‘Entwicklung von nicht irisierenden Dekorbeschichtungen’. Das ist der Name des Projekts, und die für das grenzüberschreitende Interregprogramm IV Österreich-Italien 2007-2013 zuständigen Behörden haben bereits ihre Zustimmung dazu erteilt.

Die Projektidee entspringt der Notwendigkeit, die Kosten zu senken und den Einsatz von umweltfreundlichen Technologien zu fördern. Ziel ist es, zum Auftragen von Metallbeschichtungen das PVD-Verfahren einzusetzen und für die Schutzbeschichtung das ‚Plasma Enhanced Chemical Vapour Depositon‘ – Verfahren. Und das soll mit einer einzigen Anlage und ohne zwischenzeitliche Handhabung der Teile geschehen. Um dieses Projekt umsetzen zu können, ist die Zusammenarbeit von Experten notwendig: Certottica, wo man seit einiger Zeit Experimente mit transparenten PECVD-Beschichtungen durchführt, und die Firma PhysTech Coating Technology, die im Bereich der Vakuum- und Dünnschichttechnologie tätig ist und PVD Technologien optimiert, um gezielte Beschichtungsverfahren für diverse Anwendungsbereiche zu finden; dies erfolgt im Übrigen in enger Zusammenarbeit mit der  Thin Film Technology Group der Universität Innsbruck. Die treibende Kraft bei der Forschungsarbeit von Certottica ist das Bewusstsein, dass es der Innovationen bedarf, um die grundlegenden Forschungskompetenzen anzupassen, und hierzu gehören auch Kompetenzen am Rande unserer technologischen Kenntnisse: neue Produkte und Prozesse, welche die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, das ist das Ziel. ‘Ein Land kann sich nur dann von einem wirtschaftlichen Rückschlag erholen, wenn es Kompetenz und vollen Einsatz für den Wiederaufschwung der industriellen Forschung aufbringt’ bestätigt der Direktor von Certottica, Luigino Boito. ‘Die italienische Industrie hat bereits einen vielversprechenden Weg zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingeschlagen, und dies durch Innovationen, die sich auf modernstes Knowhow stützen, und weniger durch Technologien, die aus dem Ausland kommen‘. 

Das Projekt. Im Mittelpunkt des Projekts steht ein Verfahren, das für die Dekoration von Brillen, Schmuck und Modeschmuck eingesetzt wird. Mit Worten kann das so knapp zusammengefasst werden, die Forschung aber gestaltet sich wesentlich komplizierter, denn man muss eine neue Anlage konzipieren, die diverse Technologien vereint. In der Brillen- und Schmuckindustrie setzt man für Dekorbeschichtungen und für die Dekorierung von Artikeln, das heißt für Metallbeschichtungen, normalerweise das galvanische Verfahren ein, und für die Schutzbeschichtungen verwendet man flüssige Lacke.  Ausgangspunkt des Projekts sind eben diese Verfahren, denn sie sind kostenaufwändig und nicht ökologisch. Man möchte nun den Einsatz günstiger und umweltfreundlicher Technologien fördern, bei denen zum Auftragen der Metallbeschichtungen das PVD-Verfahren und für Schutzbeschichtungen der ‘Plasma Enhanced Chemical Vapour Depositon‘ Prozess eingesetzt wird, und dies mit einer einzigen Anlage und ohne zwischenzeitliche Handhabung der Teile.  Die Forschungsarbeit gestaltet sich kompliziert, und es sind diverse Probleme zu lösen. Bei den Dekorbeschichtungen, und im genaueren zum Auftragen von Metallschichten, verwenden die meisten Unternehmen galvanische Verfahren, und die Schutzschichten werden aus flüssigen Lacken hergestellt.  Der Vakuumprozess ‘Phisycal Vapour Depositon’ war bei funktionellen Behandlungen erfolgreich, bei Dekorbeschichtungen aber kam es zu Problemen: das Trägerprodukt hatte keinen ausreichenden Korrosionsschutz; galvanische Verfahren erhöhen den Glanz, das PVD-Verfahren hingegen gibt die Trägerschicht wieder; es ist sehr sensibel gegen Fingerabdrücke, und das ist ein ästhetisches Problem. Auch wenn es bei den Kosten für Metallbeschichtungen mit galvanischen und PVD – Verfahren keine großen Unterschiede gibt, bevorzugen die Unternehmen noch die althergebrachte Technologie, denn man verfügt über Kompetenzen und hat mittlerweise einen durchaus guten Standard erreicht. Was möchte man also mit dem Projekt erzielen? Man will eine Methode zur Vereinigung der Vakuumtechnologien finden, und diese möchte man für Dekorbeschichtungen verwenden, die allen ästhetische Vorgaben gerecht werden und chemisch und mechanisch ausreichend widerstandsfähig sind, um für Brillengestelle und viele andere Artikel eingesetzt zu werden und gleichzeitig die Produktionskosten und die hohe Fehlerquote bei der Feinbearbeitung zu senken.   

(PS)

(Letzte Aktualisierung: 09.06.2009)